Das Bündnis gegen Rechts blickt zurück auf einen bemerkenswerten und erfolgreichen Protesttag am vergangenen Samstag, 13.01.2024, in Göttingen. Tausende Menschen jeden Alters folgten dem Aufruf des Bündnisses gegen eine Demonstration aus dem Querdenken-, Reichsbürger*innen-, rechtsoffenen bis diffus orientierten politischen Spektrum.
Bündniskoordinierende Agnieszka Zimowska vom Kreisverband des DGB fasst zusammen: „Ein Hoch auf die Zivilgesellschaft! Trotz der frostigen Witterungsverhältnisse bezogen so Viele klar Position gegen Faschismus, Antisemitismus und die rechten Träume von Antidemokrat*innen. Wir haben erneut gezeigt: ‚Querdenken‘ hat in Göttingen keinen Platz. Mit starkem Zusammenhalt, mehreren Demonstrationen, einer Performance des Ensembles am Deutschen Theater, durch kirchlichen Beistand oder spontane Sitzblockaden haben wir gemeinsam diese krude Sammelbewegung in die Bedeutungslosigkeit geschickt. Ein voller Erfolg!"
Mit zahlreichen Sitzblockaden hatten sich Menschen dem Aufzug in den Weg gestellt. Andere tanzten zu Technobeats auf den Straßen, viele begleiteten den massiv durch Polizeikräfte eskortierten Demozug von ‚Querdenken‘ mit kreativen und wütenden Rufen.
„Es erreichten uns viele bestärkende Rückmeldungen und zugleich kritische Fragen, warum ein so hoher Personen- und Ressourceneinsatz für diese antidemokratischen Aufmärsche bereitstehe. Meinungsfreiheit hat als hohes Gut wohl einen hohen Preis“, so Zimowska.
Das spiegele sich wider in den aufwendigen Polizeieinsätzen rund um das Demogeschehen. Während diese anfangs auf Kommunikation und Deeskalation setzten, spitzen sich ungeduldiges Verfahren und verletzendes, unverhältnismäßiges Eingreifen im Laufe des Nachmittags zu. Das Bündnis werte derzeit die Gesamtlage aus.
"Grundsätzlich stehen wir auf der Seite derjenigen, die aufgrund ihres Protests gegen ‚Querdenken‘ mit einem juristischen Nachspiel zu rechnen haben", bekräftigt Zimowska.
Hierzu ist weiterhin ein Spendenkonto über die Seite buendnisgegenrechtsgoe.de geöffnet. Solidarität in jeder Form erhalte auch die Landtagsabgeordnete der Grünen Pippa Schneider. Diese sah sich im Nachgang des Aktionstages einem wüsten und bedrohenden Shitstorm von Rechten ausgesetzt. Schneider hatte sich klar gegen ‚Querdenken‘ positioniert und war auch parlamentarische Beobachterin des Geschehens am Samstag.
Insgesamt bewertet das Bündnis die erneut geringere Teilnahme an den Aufmärschen in Göttingen als Niederlage auf Seiten der Querdenkenden und Folge der zunehmend schlechteren Mobilisierungswirkung prominenter rechter Akteure. Wichtig sei nun, so Zimowska, den Blick ins Umland und den Harz zu richten und den dortigen Reichsbügerumtrieben oder AfD-Verbänden das Wasser abzugraben.
Ganz nach dem Motto: „Alle zusammen gegen den Faschismus!"
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